Die sinkenden Vorkommen an Erdöl, Gas und Kohle haben in den letzten Jahren zu einem Umdenken in Haushalten, der Industrie und bei Regierungen geführt, wie der Energieverbrauch gesenkt und damit die Energie effizienter genutzt werden kann. Im Dezember 2012 beschlossen das Europäische Parlament und der EU-Rat eine neue EU-Energieeffizienz-Richtlinie. Nach dieser Richtlinie sollen alle EU-Staaten bis zum Jahr 2020 den Primärverbrauch an Energie um 20 Prozent senken.
Um die Senkung des Primärenergieverbrauchs zu gewährleisten, müssen die Mitgliedsländer der EU ab 2014 jährlich 1,5 Prozent des durchschnittlichen Energieverbrauchs der Jahre 2010 bis 2012 einsparen. Darüber hinaus sind sie verpflichtet, im Dreijahresrythmus in Energieeffizienzaktionsplänen darüber zu berichten, wie sie die Energieeffizienz verbessern wollen, und welche Erfolge in der Einsparung von Energie sie bisher erzielt haben.
Welche Maßnahmen die österreichische Regierung trifft
Ein effizienter Gebrauch von Energie soll nicht dazu führen, dass die Menschen verzichten müssen oder an Lebensqualität einbüßen. Nach dem österreichischen Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend soll bei allen Maßnahmen zur Energieeffizienz gewährleistet sein, dass
- die Versorgung mit Energie gesichert bleibt
- die Energieversorgung umweltverträglich ist
- die Versorgung mit Energie auch wirtschaftlich effizient ist
- die Energieversorgunssysteme soziale Akzeptanz finden
Darüber hinaus soll es über Forschung und Entwicklung sowie Information der Bürger zu einer effizienteren Nutzung der Energie kommen.
Dazu kommen finanzielle Anreize, die die Energieeffizienz in Haushalten verbessern sollen. So werden in Zukunft insbesondere solche Wohnungsbauprojekte gefördert, die auf energieeffiziente Heizungs- und Warmwassersysteme setzen. Auch die thermische Sanierung von Wohn- und Betriebsgebäuden wird finanziell gefördert. Was kann zusätzlich jeder in seinem eigenen Haushalt tun, um zu einer effizienteren Nutzung der Energie beizutragen?
Was jeder in seinem Haushalt tun kann
Für den Verbraucher gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Energie einzusparen, und sie damit effizienter zu nutzen. So sind energiefressende Glühfaden-Glühbirnen keine Alternative mehr zu Enegiesparlampen oder LED-Lampen. Insbesondere letztere sind zwar teuer, rechnen sich aber schon nach einem Jahr wegen ihres niedrigen Energieverbrauchs. Viele elektronische Geräte stellen sich bei Nichtgebrauch automatisch in den Standby-Modus. Dies führt jedoch zu einem Energieverbrauch, auch wenn das Gerät gar nicht genutzt wird.
Über abschaltbare Steckdosenleisten lassen sich diese Geräte bequem vollständig abschalten, ohne den Stecker aus der Steckdose ziehen zu müssen. Alte Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Gefriertruhen sollten durch energiesparende neue Geräte ersetzt werden. Ein Wäschetrockner frisst sehr viel Strom, und ist nicht ein Gerät, das man unbedingt haben muss.
Die neuen intelligenten Stromnetze, die schon in wenigen Jahren auch bei uns in Österreich Standard sein werden, helfen aktiv bei der Einsparung von Energie, da sie genau zeigen, wo die Stromfresser angeschlossen sind, und man diese auch aus der Ferne steuern kann.
Wasser sparen mit einem Sparduschkopf
Duschen spart gegenüber dem Baden eine Menge warmen Wassers ein. Auch Sparduschköpfe, -wasserhähne, und -spülkästen sparen Wasser. Schnellkochtöpfe sind energiesparender als herkömmliche Kochtöpfe. Den Wasserkessel sollte man immer mit nur so viel Wasser befüllen, wie man es braucht.
Natürlich kann man seinen eigenen Strom mit der Hilfe einer Solaranlage oder von kleinen Windkraftanlagen oder Wasserkraftwerken herstellen. Gerade die Photovoltaikföderungen sind interessant, und bieten auch einen finanziellen Anreiz.
Auch Autofahrern ist zu empfehlen, ab und zu auf ihr Auto zu verzichten. Insbesondere Kurzstrecken von weniger als fünf Kilometern schaden dem Auto und der Umwelt. Beim Einkaufen gilt es möglichst wohnortsnah einzukaufen und regionale Produkte zu bevorzugen sowie auf die Saison zu achten.
Ratsam ist es auch, häufiger auf den Konsum von Fleisch zu verzichten. Beim Heizen sollte man ebenfalls sparsam sein. Empfohlen werden 20 Grad Celsius für das Wohnzimmer, 18 Grad Celsius für Küche und Flur sowie 16 Grad Celsius für das Schlafzimmer. Schon ein Grad Celsius weniger macht etwa 6 Prozent Heizkostenersparnis aus.