Elektromobil – Unabhängigkeit im Alltag

Schon seit Jahrhunderten gibt es Fortbewegungsmittel, welche bewegungseingeschränkte Personen von A nach B bringen. Ziel eines solchen Fortbewegungsmittels sollte es sein, Personen mit einem Handicap leichter zu befördern. Dies war in früheren Zeiten lange jedoch nur mit Hilfe einer zweiten Person möglich, welche den Rollstuhl steuerte und schob. Da das Bedürfnis nach eigenständiger Mobilität im Laufe der Zeit immer größer wurde, ist bereits die Entwicklung der ersten Elektroautos, welche ebenfalls unter dem Namen Elektromobil bekannt wurden, zum Ende des 19. Jahrhunderts zu verzeichnen.

Elektromobile – Angetrieben von einem Elektromotor

Bei einem Elektromobil handelt es sich um ein kleines und leichtes Fahrzeug, welches durch einen Elektromotor angetrieben wird. Das Elektromobil ist nicht zu vergleichen mit einem Elektrorollstuhl, bei welchem  ebenfalls ein Elektromotor für den Antrieb des Rollstuhles sorgt. Vielmehr ist ein Elektromobil für Menschen gedacht, die nur an einer Gehbehinderung oder leichten körperlichen Einschränkungen leiden, da dieses Fahrzeug eigenständig gelenkt und bedient werden muss.

Auch der selbständige Ein- und Ausstieg muss bei einem Elektromobil möglich sein. Durch dieses bequeme Fortbewegungsmittel ist es Menschen mit einer Gehbehinderung möglich weitere Strecken ohne Anstrengung zurückzulegen und somit am Alltagsgeschehen wieder aktiv teilnehmen zu können. Diese Möglichkeit steigert dadurch erheblich die Lebensqualität dieser Menschen und trägt dazu bei die eigene Unabhängigkeit zu erhalten.

Unterschiedliche Arten von Elektromobilen

Auf dem Markt gibt es mittlerweile viele verschiedene Varianten an Elektromobilen. Elektromobile, welche sich einfach im Auto transportieren lassen sind zum Beispiel meist nicht so bequem, wie die Modelle, welche sich eher schwierig zusammenklappen und transportieren lassen. Unterschiede in Gewicht, Leistungsfähigkeit sowie der Ausstattung sind ein weiterer Punkt, in welchem sich die einzelnen Elektromobile unterscheiden. Sonderausstattungen wie eine Überdachung und viel Stauraummöglichkeiten sind ebenfalls machbar. Das Elektromobil gibt es als Drei- oder Vierradmodell.

Menschen, die gerne lange Strecken zurücklegen und dabei auch einmal über unwegsames Gelände fahren, ist ein Vierradmodell zu empfehlen. Diese sind wesentlich robuster und durch die vier Räder stabiler als die dreirädrigen Modelle. Eine verkehrssichere Beleuchtung sowie Blinker gehören zur Standardausrüstung bei jedem Elektromobil. Die mögliche Fahrzeit richtet sich nach dem Volumen der Akkus, die individuell wählbar sind. Auch Ersatzakkus, welche sich leicht mitführen und vor Ort wechseln lassen gehören zum Zubehörsortiment der Elektromobile.

Pflege, Reinigung und Wartung

Bei der Pflege und Reinigung des Elektromobils sollten immer die Angaben des Herstellers berücksichtigt werden. Generell sollte darauf geachtet werden, alle Materialien mit dafür geeigneten Reinigungs- und Pflegemittel zu reinigen. Im Elektrobereich sollte hingegen gänzlich auf starke Reinigungsmittel verzichtet werden um die empfindliche Elektronik nicht zu beschädigen. Lackierte Stellen können mit einer speziellen Politur gereinigt, gepflegt und aufbereitet werden.

Als sinnvoll haben sich auch Schutzbezüge für die Elektromobile herausgestellt, welche entweder komplett über das Mobil gelegt werden können, um so das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern oder Schutzbezüge für bestimmte Teile des Elektromobiles um dieses vor größeren und groben Verschmutzungen zu schützen.

Die Batterien, welches das Herzstück eines jeden Elektromobils ist, sollten immer aufgeladen sein. Selbst wenn das Mobil längere Zeit steht ist ein Verlust der Leistungsfähigkeit der Batterien möglich, daher sollte vor jedem Start der Batteriestatus überprüft werden. Auch die Überprüfung wichtiger Teile, wie Blinker oder Leuchte müssen vor jeder Fahrt auf Funktionstüchtigkeit sowie Schmutzfreiheit überprüft werden. In größeren und regelmäßigen Abständen sollte ein Fachmann das Elektromobil genauer unter die Lupe nehmen und die funktions- und Verkehrstüchtigkeit des Fahrzeuges zu gewährleisten.

Kosten eines Elektromobils

Bei einem Elektromobil handelt es sich um ein hochtechnisches elektrisches Fahrzeug welches in unterschiedlichen Ausstattungen erwerbbar ist. Die Anschaffungskosten variieren zwischen € 1000,00 und € 7000,00 und unterscheiden sich stark in Komfort, Leistungsfähigkeit, Ausstattung und Geschwindigkeit. Eine Kostenübernahme oder Beteiligung von verschiedenen Kostenträger wie beispielsweise der Krankenkasse ist möglich, dies jedoch nur, wenn ein solches Mobil vom Arzt verschrieben wird. Bei einer Kostenübernahme müssen vorgegebenen Bestimmungen des Kostenträgers bei der Auswahl des entsprechenden Mobils exakt eingehalten werden.

Auch eine Finanzierung wird von vielen Herstellern mittlerweile angeboten, hier sei jedoch bedacht, dass die laufenden Kosten für jeden zumutbar und vollbracht werden können.

Die Unterhaltungskosten beschränken sich bei einem Elektromobil auf Batterien, Leuchtmittel, Pflegemittel, welche durchaus überschaubar sind. Kostspieligere Reparaturen sind jedoch nicht ausgeschlossen und sollten ebenfalls bei einer Kalkulation mit bedacht werden.

Rechtliche Anmerkungen

Ein Elektromobil unterliegt nicht der Zulassungspflicht für den Straßenverkehr, da es sich hierbei um einen Krankenfahrstuhl handelt. Erst ab einer Geschwindigkeit von mehr als 6 km/h besteht eine Versicherungs- und Zulassungspflicht für das Gefährt. Eine Führerscheinpflicht besteht für die Führung eines Elektromobiles ebenfalls nicht.