Aktuelle Strompreise 2023 in Österreich

Die Strompreise sind in Österreich in den letzten Monaten Gesprächsthema Nummer Eins. Fast täglich wird in den Medien über Unternehmen berichtet, die wegen zu hoher Energiepreise den Betrieb einstellen, und bei den Stromlieferanten stehen die Telefone aufgrund von Fragen der Kunden zur aktuellen Stromrechnung nicht mehr still.

Update Mai 2023
Aktuell sinken die Strompreise wieder, die E-Control Austria gibt für den Mai eine Bandbreite von 0,18 Euro bis 0,72 Euro pro kWh an.
(Quelle: https://www.e-control.at/documents/1785851/1811582/preismonitor_mai_23.pdf)

Wir wollen Ihnen in unserem Artikel zeigen, wie sich die Strompreise in Österreich in den letzten Jahren verändert haben, wie der Strompreis in Österreich eigentlich zustande kommt, und warum die Kosten für Energie in den letzten Monaten so massiv gestiegen sind.

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Wie kommt der Strompreis in Österreich zustande?

Die Preise für Strom hängen von vielen Faktoren ab, darunter die Beschaffungskosten für Energie, die Infrastrukturkosten und Steuern.

  • Beschaffungskosten für Energie: Die Beschaffungskosten für Energie machen einen großen Teil der Strompreise aus. Im letzten Jahr sind die Preise für fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle und Erdgas enorm gestiegen, was aktuell einen großen Teil der Steigerungen ausmacht. Der Anteil der Energiekosten liegt aktuell (Jänner 2023) bei ca. 55% und somit über dem Schnitt der letzten Jahre.
  • Infrastrukturkosten: Die Kosten für den Bau und die Wartung von Stromnetzen und Kraftwerken sind ein weiterer wichtiger Faktor bei der Strompreisentwicklung. In den letzten Jahren wurden in Österreich viele neue erneuerbare Energiequellen wie Windkraft und Solarenergie ausgebaut, was zu höheren Infrastrukturkosten geführt hat.
    Der Anteil dieses sogenannten „Netzpreises“ ist aufgrund der Entwicklung auf den Strommärkten aber im Jänner 2023 auf etwas über 23% gesunken.
  • Steuern: Die Strompreise in Österreich werden auch durch Steuern und Abgaben beeinflusst. Die österreichische Regierung erhebt verschiedene Abgaben wie die Ökostrompauschale und die Energieabgabe, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu finanzieren und die Umwelt zu schützen. Doch auch die Steuern machen 2023 einen kleineren Anteil am Strompreis aus, als noch vor einem Jahr. Aktuell bewegen sie sich bei ca. 22% Abgabenquote.

Entwicklung der Strompreise in Österreich von 2013 bis 2023

JahrPreis pro kWh
(Strompreis in Eurocent / 1 kWh)
2023aktuell zwischen 40 und 60 Cent, je nach Anbieter und Vertrag
202237,12 Cent
202122,85 Cent
202021,67 Cent
201920,47 Cent
201820,21 Cent
201719,78 Cent
201620,10 Cent
201519,83 Cent
201419,87 Cent
201320,18 Cent

Der Preis für 2023 bezieht sich auf das Stichdatum 1.3.2023


Die Strompreise in Österreich sind in den letzten zehn Jahren gestiegen, jedoch nicht kontinuierlich. Von 2013 bis 2021 entwickelte sich der Preis mit leichten Steigerungen eher seitwärts. Aufgrund des weltweiten explosionsartigen Anstiegs der Energiepreise, im Zuge des Kriegs in der Ukraine, ist der Strompreis aber natürlich auch in Österreich seitdem steil nach oben gestiegen. Die starke Abhängigkeit von Gas zur Stromgewinnung (Österreich verfügt über einige, für den Strommarkt essenzielle Gaskraftwerke) hat die Situation noch verschärft, auch die gut ausgebaute Wasserkraft half und hilft in diesem Fall wenig.

Die Strompreisbremse in Österreich

Die österreichische Regierung hat beschlossen, den Haushalten im Land mit der sogenannten Stromkostenbremse Erleichterung zu verschaffen. Das bedeutet, dass der Preis für Strom bis zu einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh ab dem 1. Dezember 2022 maximal 10 Cent pro kWh betragen soll. Diese Maßnahme ist bis Juni 2024 befristet. Eine positive Nachricht für die betroffenen Haushalte ist, dass die Strompreisbremse ohne Antrag wirksam wird. Das bedeutet, dass die Kunden nicht aktiv werden müssen, um von der Maßnahme zu profitieren. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland gab es Vorschriften für die Versorger, bis zum 31. Januar 2023 über die Strompreisbremse zu informieren. Gerade kleine Unternehmen wie Nowenergy oder Ökostrom Bayern lieferten ihren Kunden sehr zeitig eine umfassende Aufklärung.

Strompreisbremse in Österreich – Quelle: https://www.arbeiterkammer.at/strompreisbremse

Maßnahmen zur Senkung der Stromkosten

Durch die hohen Strompreise, ist bei vielen Verbrauchern das Bewusstsein für das Einsparen von Energie wieder gestiegen. Das Gute ist: Jeder kann Energie und somit Kosten sparen!

  • Wechseln Sie den Stromlieferanten: Es gibt viele verschiedene Stromversorger in Österreich, die unterschiedliche Tarife und Angebote haben. Vergleichen Sie die Preise und wechseln Sie zu einem günstigeren Anbieter, um Geld zu sparen.
  • Verwenden Sie energieeffiziente Geräte: Investieren Sie in energieeffiziente Großgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler, um Ihren Stromverbrauch zu reduzieren. Gerade wenn diese Geräte bei Ihnen schon in die Jahre gekommen sind, kann ein Tausch Sinn machen. Die Energieeffizienz sehen sie an der Plakette, die sich auf jedem Gerät beim Kauf befindet.
  • Nutzen Sie erneuerbare Energien: Wenn Sie in eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe investieren, können Sie Ihren Stromverbrauch reduzieren und Ihre Stromkosten senken. Natürlich sind auch die Preise der Solaranlagen in den letzten Monaten gestiegen, es kann sich aber trotzdem lohnen, in eine Solaranlage auf dem Carport oder ein Balkonkraftwerk zu investieren.
  • Reduzieren Sie Ihren Stromverbrauch: Oft sind es die einfachen Maßnahmen, die dazu beitragen die Stromkosten zu senken: Verwenden Sie Energiesparlampen, schalten sie das Licht aus, wenn sie einen Raum verlassen und vermeiden sie die Standby-Funktion bei Geräten wie dem Fernseher oder auch der Spielekonsole.

Quellen:
https://www.energyagency.at/fileadmin/1_energyagency/pressebereich/aktuelle_grafiken/strompreiszusammensetzung.png
https://www.arbeiterkammer.at/strompreisbremse
https://www.energyagency.at/fakten/energiepreisindex
https://www.e-control.at/konsumenten/strom/strompreis/was-kostet-eine-kwh